Foto: Christine Cüppers
Die Herausgeber Michael Embach (links) und Elisabeth Dühr mit Prof. Franz Ronig während der Buchpräsentation.
Der Kaiser und der Heilige Rock
Von: Christine Cüppers | 15. April 2012
„Der Trierer Reichstag in seinem historischen Kontext“ lautet der Titel des Buchs, das am 15. März in der Stadtbibliothek Trier vorgestellt wurde. Herausgeber sind Prof. Michael Embach, Leiter der Stadtbibliothek, und Dr. Elisabeth Dühr, Leiterin des Stadtmuseums.
Es war ein vielbeachtetes internationales Symposium, das im Oktober 2010 in der Trierer Stadtbibliothek und in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum stattfand. Dabei ging es um den „Trierer Reichstag 1512 in seinem historischen Kontext“.
Die Ergebnisse dieser Veranstaltung liegen nun als Buch vor. Auf 328 Seiten präsentieren die Herausgeber Prof. Michael Embach, Leiter der Stadtbibliothek, und Dr. Elisabeth Dühr, Leiterin des Stadtmuseums, die Forschungsergebnisse rund um die politische, religiöse und kulturelle Situation des Landes zur Zeit, da der Kaiser den Reichstag einberief.
Die Geschichte ist inzwischen bekannt: Beim Reichstag 1512 in Trier wollte Kaiser Maximilian I. unbedingt den im Hochaltar des Trierer Domes eingemauerten Heiligen Rock sehen. Dem Drängen gab Erzbischof Richard von Greiffenklau schließlich nach, und so wurde die Reliquie erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Dieses Ereignis eröffnete die 500 Jahre währende Wallfahrtstradition und bildet den Anlass für die Jubiläums-Wallfahrt.
Die Ergebnisse dieser Veranstaltung liegen nun als Buch vor. Auf 328 Seiten präsentieren die Herausgeber Prof. Michael Embach, Leiter der Stadtbibliothek, und Dr. Elisabeth Dühr, Leiterin des Stadtmuseums, die Forschungsergebnisse rund um die politische, religiöse und kulturelle Situation des Landes zur Zeit, da der Kaiser den Reichstag einberief.
Die Geschichte ist inzwischen bekannt: Beim Reichstag 1512 in Trier wollte Kaiser Maximilian I. unbedingt den im Hochaltar des Trierer Domes eingemauerten Heiligen Rock sehen. Dem Drängen gab Erzbischof Richard von Greiffenklau schließlich nach, und so wurde die Reliquie erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Dieses Ereignis eröffnete die 500 Jahre währende Wallfahrtstradition und bildet den Anlass für die Jubiläums-Wallfahrt.
Das Geschenk der Stadt zur Wallfahrt
u diesem Jahrestag wollte die Stadt Trier ebenfalls einen Beitrag leisten und engagierte sich daher für das internationale Symposium. Der nun vorliegende Berichtsband sei offizielles Geschenk der Stadt, stellte Bürgermeisterin Angelika Birk bei der Präsentation am 15. März im vollbesetzten Lesesaal der Stadtbibliothek fest.
Wie sah die Reichspolitik aus zur Zeit Maximilians am Beginn des 16. Jahrhunderts? Welche religiösen und geistigen Strömungen gab es? Wie untermauerte die Stadt Trier ihre Ansprüche auf den Status der freien Reichsstadt? Welche Einflüsse prägten Architektur und Kunst? Mit diesen und weiteren Fragen befassen sich die Beiträge der Wissenschaftler mit dem Ziel, die Erhebung des Heiligen Rockes durch den Kaiser im historischen Gesamtzusammenhang erfassbar zu machen. Schließlich sei der Übergang vom Mittelalter in die Neuzeit geprägt gewesen von zahlreichen Umbrüchen und Neuorientierungen, erklärte Professor Embach bei seinem kurzen Überblick über die Buchinhalte.
„Was wird den Kaiser bewegt haben, den Erzbischof zur Zeigung der Tunika zu drängen?“ Dieser Frage widmete sich Prof. Franz Ronig, Kustos des Trierer Domschatzes, in seinem Vortrag. Der Erzbischof sei der Meinung gewesen, es genüge, um die Existenz des Gewandes Christi im Hochaltar zu wissen. Es sei aber nichts, was gezeigt werden solle.
Wie sah die Reichspolitik aus zur Zeit Maximilians am Beginn des 16. Jahrhunderts? Welche religiösen und geistigen Strömungen gab es? Wie untermauerte die Stadt Trier ihre Ansprüche auf den Status der freien Reichsstadt? Welche Einflüsse prägten Architektur und Kunst? Mit diesen und weiteren Fragen befassen sich die Beiträge der Wissenschaftler mit dem Ziel, die Erhebung des Heiligen Rockes durch den Kaiser im historischen Gesamtzusammenhang erfassbar zu machen. Schließlich sei der Übergang vom Mittelalter in die Neuzeit geprägt gewesen von zahlreichen Umbrüchen und Neuorientierungen, erklärte Professor Embach bei seinem kurzen Überblick über die Buchinhalte.
„Was wird den Kaiser bewegt haben, den Erzbischof zur Zeigung der Tunika zu drängen?“ Dieser Frage widmete sich Prof. Franz Ronig, Kustos des Trierer Domschatzes, in seinem Vortrag. Der Erzbischof sei der Meinung gewesen, es genüge, um die Existenz des Gewandes Christi im Hochaltar zu wissen. Es sei aber nichts, was gezeigt werden solle.
Der „natürliche Vorwitz“ des Kaisers
Dem widersetzte sich Kaiser Maximilian, der seit einem früheren Besuch in Trier sowie aus der Lektüre der „Gesta Treverorum“ („Geschichte der Treverer“) vom Heiligen Rock wusste. Auch intensive Kontakte zu einem gebürtigen Moselaner, dem Gelehrten Johannes Trithemius, hätten den „natürlichen Vorwitz“ des Kaisers verstärkt, so dass er nicht locker ließ in dem Drängen, die Reliquie mit eigenen Augen sehen zu wollen.
Schließlich gab der Erzbischof nach. Die Tunika wurde „aus der Schatzkammer Triers hervorgeholt und als Symbol der Einheit in einer Zeit gezeigt, da es drei Päpste gab“, erläuterte Ronig.
Schließlich gab der Erzbischof nach. Die Tunika wurde „aus der Schatzkammer Triers hervorgeholt und als Symbol der Einheit in einer Zeit gezeigt, da es drei Päpste gab“, erläuterte Ronig.
-
Buchtipp
Michael Embach, Elisabeth Dühr (Hg.), Der Trierer Reichstag von 1512 in seinem historischen Kontext, 328 Seiten, ISBN 978-3-7902-0362-2, Paulinus-Verlag, Trier 2012, Preis: 29,90 Euro
Partner