Foto: Linda Bößing
Jesus betet am Ölberg zu seinem Vater. Szene aus den Passionsspielen Wintrich.
Mit Passion für die Passion Christi
Von: Robert Boecker / Linda Bößing | 9. März 2017
Zwei Dörfer auf den Beinen – oder auf der Bühne: In Rieden in der Eifel und in Wintrich an der Mosel ist die Passionsspielzeit eingeläutet.
„Jesus kommt, Jesus kommt, Jesus kommt.“ Vor Begeisterung laut schreiend stürmen Katharina, Amalie und Lena durch die Kirche auf die Bühne, die den gesamten Altarraum ausfüllt. Die sieben und achtjährigen Mädchen gehören zum „Volk“. Aus dem Dunkel des rechten Seitenschiffs hört man das „Volk“, das sich langsam in Bewegung setzt. „Singt dem König Freudenpsalmen“ erklingt es in vielen Stimmen. Langsamen Schrittes nähert sich das „Volk“ der Bühne. Männer und Frauen schwenken Palmzweige. An der Spitze des Zuges geht ein junger Mann in einem langen weißen Gewand. Die Haare sind schulterlang. Ein Vollbart schmückt sein Gesicht. Auf der Bühne angekommen, flitzen die drei Mädchen und andere Kinder um den Mann herum. „Jesus ist da, Jesus ist da“ ertönen freudig die Kinderstimmen. Der erste Akt der Passionsspiele im Eifelort Rieden hat begonnen.
In Rieden, einer 1300-Seelen-Gemeinde nicht weit entfernt von der Benediktinerabtei Maria Laach, ist noch tiefster Winter. Das Thermometer zeigt minus sechs Grad. Die Straßen sind voller Schnee. In der 1923 erweiterten St.-Hubertus-Kirche ist es bereits Ostern. Die Passion, die Leidensgeschichte Christi, steht schon seit Wochen in dem Gotteshaus auf dem Programm. Vom 4. März bis zum 17. April führen rund 250 Riedener Frauen und Männer 22 Mal die dreieinhalb Stunden dauernde Passion Christi auf. Seit Monaten werden die einzelnen Szenen geprobt. Alle sechs Jahre werden die Passionsspiele aufgeführt.
In Rieden, einer 1300-Seelen-Gemeinde nicht weit entfernt von der Benediktinerabtei Maria Laach, ist noch tiefster Winter. Das Thermometer zeigt minus sechs Grad. Die Straßen sind voller Schnee. In der 1923 erweiterten St.-Hubertus-Kirche ist es bereits Ostern. Die Passion, die Leidensgeschichte Christi, steht schon seit Wochen in dem Gotteshaus auf dem Programm. Vom 4. März bis zum 17. April führen rund 250 Riedener Frauen und Männer 22 Mal die dreieinhalb Stunden dauernde Passion Christi auf. Seit Monaten werden die einzelnen Szenen geprobt. Alle sechs Jahre werden die Passionsspiele aufgeführt.
Von der Eifel an die Mosel: Auch in Wintrich wird die Passion aufgeführt
Alle fünf Jahre verwandelt sich das Moseldorf Wintrich in einen Ort voller lilafarbener Banner und Männer mit rauschenden Bärten. Auch hier ist wieder Passionsspielzeit. Am 11. März feiern die mehr als 200 Mitwirkenden Premiere, die Proben laufen auf Hochtouren.
Viel Zeit bleibt Regisseur Dirk Kessler nicht mehr für letzte Anweisungen. „Ich muss noch ein paar Menschen sortieren“, sagt er und verschiebt hier einen Pharisäer nach links und da ein Chormitglied nach rechts. Der Platz ist begrenzt – und das nicht nur auf der Bühne. „Die Römer ziehen ihre Kostüme im Heizungskeller an“, erzählt Kessler. „Wir müssen jeden Quadratmeter nutzen, den wir haben.“ Und das gilt auch für den Altarraum. Denn dort muss der 85 Stimmen starke Chor untergebracht werden, der in einigen Szenen als Volk auf der Bühne auftritt, in anderen aus dem Off zu hören, aber nicht zu sehen sein soll. „Also stapeln wir die Sänger auf mehreren Ebenen hinter dem Hochaltar“, erklärt der Regisseur die Konstruktion. Das sei vor 20 Jahren von dem damaligen Pfarrer erlaubt worden, „weil wir mit den Passionsspielen ja auch die frohe Botschaft verkünden“.
Vor 20 Jahren ist auch Kesslers Passion für die Passion entstanden. Der gebürtige Hamburger ließ mit der Passionsvereinigung Wintrich die alte Tradition wieder aufleben, die schon seit 1902 in dem Moselort existiert, aber zwischendurch von kürzeren und längeren Pausen unterbrochen wurde.
„Die Geschichte, die wir erzählen, bleibt natürlich immer dieselbe, und viele Mitwirkende sind schon seit Jahren dabei“, sagt Kessler, der auch Ortsbürgermeister von Wintrich ist. Trotzdem sei es jedesmal etwas Neues, weil die Darsteller sich veränderten und neues Liedgut hinzukomme.
Viel Zeit bleibt Regisseur Dirk Kessler nicht mehr für letzte Anweisungen. „Ich muss noch ein paar Menschen sortieren“, sagt er und verschiebt hier einen Pharisäer nach links und da ein Chormitglied nach rechts. Der Platz ist begrenzt – und das nicht nur auf der Bühne. „Die Römer ziehen ihre Kostüme im Heizungskeller an“, erzählt Kessler. „Wir müssen jeden Quadratmeter nutzen, den wir haben.“ Und das gilt auch für den Altarraum. Denn dort muss der 85 Stimmen starke Chor untergebracht werden, der in einigen Szenen als Volk auf der Bühne auftritt, in anderen aus dem Off zu hören, aber nicht zu sehen sein soll. „Also stapeln wir die Sänger auf mehreren Ebenen hinter dem Hochaltar“, erklärt der Regisseur die Konstruktion. Das sei vor 20 Jahren von dem damaligen Pfarrer erlaubt worden, „weil wir mit den Passionsspielen ja auch die frohe Botschaft verkünden“.
Vor 20 Jahren ist auch Kesslers Passion für die Passion entstanden. Der gebürtige Hamburger ließ mit der Passionsvereinigung Wintrich die alte Tradition wieder aufleben, die schon seit 1902 in dem Moselort existiert, aber zwischendurch von kürzeren und längeren Pausen unterbrochen wurde.
„Die Geschichte, die wir erzählen, bleibt natürlich immer dieselbe, und viele Mitwirkende sind schon seit Jahren dabei“, sagt Kessler, der auch Ortsbürgermeister von Wintrich ist. Trotzdem sei es jedesmal etwas Neues, weil die Darsteller sich veränderten und neues Liedgut hinzukomme.
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Info
- Die gesamten Artikel zu den Passionsspielen in Rieden und Wintrich lesen Sie in den Ausgaben 9 und 10 des "Paulinus".
- Karten für die 22 Aufführungen in Rieden vom 4. März bis zum 17. April erhält man unter Telefon (0 26 55) 94 22-20 und -21, E-Mail karten@passionsspiele-rieden.de sowie bei der Laienspielgruppe in der Riedener Brohltalstraße 44 (werktags 16 bis 20 Uhr). Nähere Auskünfte gibt es im Internet unter www.passionsspiele-rieden.de.
- Karten für die Passionsspiele in Wintrich bei Bernkastel-Kues vom 11. März bis 9. April und vom 28. April bis 21. Mai (26 Aufführungen) gibt es im Internet unter www.passionsspiele-wintrich.de sowie unter www.ticket-regional.de.
Passion Rieden
Passion Wintrich
Passionsspiele Wintrich
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