Foto: Imago
Die Ankündigung Trumps hat wütende Proteste bei den Palästinensern ausgelöst, so wie hier im Gazastreifen.
Trump gießt Öl ins Feuer
Von: KNA | 17. Dezember 2017
Gewalt und Appelle: Wie erwartet hat die Entscheidung von US-Präsident Trump, Jerusalem als Hauptstadt von Israel anzuerkennen, weltweit Reaktionen hervorgerufen.
Gewalt und Proteste um die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels sind in den Tagen nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump am 6. Dezember, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, eskaliert.
Die Arabische Liga rief die internationale Gemeinschaft auf, Palästina mit Ostjerusalem als Hauptstadt anzuerkennen. Der Appell folgte am 9. Dezember nach einer Krisensitzung der arabischen Außenminister in Kairo. Die Entscheidung von US-Präsident Trump stelle die Rolle der USA als Friedensvermittler in Nahost und weltweit infrage, sagte der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit.
Der palästinensische Außenminister Riad Malki hatte kurz vor dem Treffen in Kairo erklärt, die Palästinenser würden nun versuchen, einen Ersatz für die USA als Paten des Friedensprozesses mit Israel zu finden. Die USA seien mit ihrer Entscheidung Partei in dem Konflikt geworden.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte die Haltung der europäischen Länder in dem Streit als heuchlerisch. „Ich höre Stimmen von dort, die Präsident Trumps historische Erklärung verurteilen, aber ich habe keine Verurteilungen der auf Israel abgeschossenen Raketen oder der schrecklichen Hetze gegen es gehört“, sagte Netanjahu.
Die Arabische Liga rief die internationale Gemeinschaft auf, Palästina mit Ostjerusalem als Hauptstadt anzuerkennen. Der Appell folgte am 9. Dezember nach einer Krisensitzung der arabischen Außenminister in Kairo. Die Entscheidung von US-Präsident Trump stelle die Rolle der USA als Friedensvermittler in Nahost und weltweit infrage, sagte der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit.
Der palästinensische Außenminister Riad Malki hatte kurz vor dem Treffen in Kairo erklärt, die Palästinenser würden nun versuchen, einen Ersatz für die USA als Paten des Friedensprozesses mit Israel zu finden. Die USA seien mit ihrer Entscheidung Partei in dem Konflikt geworden.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte die Haltung der europäischen Länder in dem Streit als heuchlerisch. „Ich höre Stimmen von dort, die Präsident Trumps historische Erklärung verurteilen, aber ich habe keine Verurteilungen der auf Israel abgeschossenen Raketen oder der schrecklichen Hetze gegen es gehört“, sagte Netanjahu.
Papst mahnt zu Weisheit und Klugheit
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete Israel wegen seines Vorgehens gegen protestierende Palästinenser als „Terrorstaat“. Man werde Jerusalem nicht einem Land der „Kindermörder“ überlassen. Er werde mit allen Mitteln gegen die Anerkennung kämpfen, sagte Erdogan.
Der Vatikan äußerte sich sehr besorgt. Angesichts der Ausschreitungen in den Palästinensergebieten rief der Heilige Stuhl zur Umkehr und zu politischer Vermittlung auf. Mit Blick auf Jerusalem betonte er die „Unverzichtbarkeit der Achtung des Status quo in Übereinstimmung mit den Beratungen der internationalen Gemeinschaft“. Jerusalem müsse den „singulären Charakter“ einer Heiligen Stadt für Christen, Juden und Muslime aus aller Welt behalten. Papst Franziskus rief zu „Weisheit und Klugheit“ aller Beteiligten auf.
Bambergs Erzbischof Schick kritisierte Trumps Entscheidung scharf. Sie gieße Öl ins Feuer, sagte der Weltkirche-Bischof der Deutschen Bischofskonferenz.
Im Westjordanland, Ostjerusalem und dem Gazastreifen gab es palästinensische Proteste gegen Trump. Bei Demonstrationen am Damaskustor zur Jerusalemer Altstadt wurden am 9. Dezember nach Polizeiangaben vier Beamte verletzt, 13 Demonstranten festgenommen. Bei Zusammenstößen im Westjordanland wurden laut dem Roten Halbmond seit dem 8. Dezember rund 1400 Palästinenser verletzt.
Bei Vergeltungsschlägen der israelischen Armee gegen Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen wurden vier Palästinenser getötet. Bei einem Messerangriff am zentralen Busbahnhof in Jerusalem wurde am 10. Dezember ein Sicherheitsbeamter schwer verletzt. Bei dem Täter handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 24 Jahre alten Palästinenser.
Auch in Europa kam es zu Gewalt und Protesten wegen der Jerusalem-Entscheidung. Im schwedischen Göteborg verübten Vermummte einen Brandanschlag auf eine Synagoge. Medien berichteten, aus einer Gruppe von rund 20 Männern sei am 9. Dezember ein Molotowcocktail gegen das Gebäude geflogen; es sei jedoch kein Feuer ausgebrochen.
Zu antiisraelischen und antiamerikanischen Demonstrationen kam es auch in Berlin, München und anderen europäischen Städten, dabei wurden auch israelische Flaggen verbrannt. Das jordanische Parlament beschloss Medienberichten zufolge am 10. Dezember, alle jordanisch-israelischen Abkommen einschließlich des Friedensvertrages auf ihre Fortsetzung zu überprüfen.
Der Vatikan äußerte sich sehr besorgt. Angesichts der Ausschreitungen in den Palästinensergebieten rief der Heilige Stuhl zur Umkehr und zu politischer Vermittlung auf. Mit Blick auf Jerusalem betonte er die „Unverzichtbarkeit der Achtung des Status quo in Übereinstimmung mit den Beratungen der internationalen Gemeinschaft“. Jerusalem müsse den „singulären Charakter“ einer Heiligen Stadt für Christen, Juden und Muslime aus aller Welt behalten. Papst Franziskus rief zu „Weisheit und Klugheit“ aller Beteiligten auf.
Bambergs Erzbischof Schick kritisierte Trumps Entscheidung scharf. Sie gieße Öl ins Feuer, sagte der Weltkirche-Bischof der Deutschen Bischofskonferenz.
Im Westjordanland, Ostjerusalem und dem Gazastreifen gab es palästinensische Proteste gegen Trump. Bei Demonstrationen am Damaskustor zur Jerusalemer Altstadt wurden am 9. Dezember nach Polizeiangaben vier Beamte verletzt, 13 Demonstranten festgenommen. Bei Zusammenstößen im Westjordanland wurden laut dem Roten Halbmond seit dem 8. Dezember rund 1400 Palästinenser verletzt.
Bei Vergeltungsschlägen der israelischen Armee gegen Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen wurden vier Palästinenser getötet. Bei einem Messerangriff am zentralen Busbahnhof in Jerusalem wurde am 10. Dezember ein Sicherheitsbeamter schwer verletzt. Bei dem Täter handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 24 Jahre alten Palästinenser.
Auch in Europa kam es zu Gewalt und Protesten wegen der Jerusalem-Entscheidung. Im schwedischen Göteborg verübten Vermummte einen Brandanschlag auf eine Synagoge. Medien berichteten, aus einer Gruppe von rund 20 Männern sei am 9. Dezember ein Molotowcocktail gegen das Gebäude geflogen; es sei jedoch kein Feuer ausgebrochen.
Zu antiisraelischen und antiamerikanischen Demonstrationen kam es auch in Berlin, München und anderen europäischen Städten, dabei wurden auch israelische Flaggen verbrannt. Das jordanische Parlament beschloss Medienberichten zufolge am 10. Dezember, alle jordanisch-israelischen Abkommen einschließlich des Friedensvertrages auf ihre Fortsetzung zu überprüfen.
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