Misereor eröffnete am Sonntag, 5. März mit einem festlichen Gottesdienst im Trierer Dom die Fastenaktion 2017. Bis Ostern will das Werk für Entwicklungszusammenarbeit auf die Ideen und Potenziale der Menschen in Afrika aufmerksam machen. Höhepunkt der Fastenaktion ist am 2. April – der fünfte Fastensonntag – an dem in den mehr als 10.000 katholischen Pfarrgemeinden Deutschlands für Misereor gesammelt wird. Diesjähriges Beispielland ist das westafrikanische Burkina Faso. Leitwort der Aktion ist: „Die Welt ist voller guter Ideen. Lass sie wachsen“.
Die Aktion solle die wichtige „weltkirchliche und entwicklungspolitische Arbeit“ Misereors „in den Fokus rücken“, betonte Bischof Dr. Stephan Ackermann im Vorfeld bei einer Pressekonferenz. Im Bistum Trier sei die jährliche Fastenaktion ein fester und wichtiger Termin im Kalender. Im letzten Jahr haben die Gläubigen im Bistum rund 2,71 Millionen für das Hilfswerk gespendet. „Weltweites Engagement ist in vielen Pfarreien und Orten verankert“, sagte der Bischof.
Im Vorfeld der Fastenaktion machte sich Bischof Ackermann bei einer Pressereise selbst ein Bild über das westafrikanische Land. Beeindruckt habe ihn dabei besonders die „konsequente Partnerorientierung“. Misereor arbeite eng mit Partnern vor Ort zusammen. „Man muss immer wieder hinhören und sich gegenseitig mit Respekt begegnen.“
Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel warb für eine neue Sichtweise auf Afrika. Die Berichterstattung über den Kontinent beschränke sich viel zu oft auf die „fünf K“: Krisen, Krankheiten, Korruption, Katastrophen und Kriege. In Burkina Faso, wie auch in zahlreichen anderen Staaten Afrikas seien enorme Potenziale vorhanden, die Misereor gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen stärken wolle. „Burkina Faso hat findige Bäuerinnen und Bauern, die mit großer Kraft und unerschöpflicher Kreativität nach Lösungen für ihre alltäglichen Probleme suchen“, sagte Spiegel.
Dem stimmte auch Kardinal Philippe Ouédraogo, Erzbischof von Ouagadougou – der Hauptstadt Burkina Fasos – zu „Unser Land gehört zu den ärmsten der Erde. Aber wir geben nicht auf, wir sind voller Energie und setzen uns für eine bessere Welt ein.“
Misereor und die katholische Kirche seien in Burkina Faso sehr präsent. „Unsere Regierung ist auf die Hilfe angewiesen, alleine kann sie nicht alle Probleme lösen“, sagte Ouédraogo. Er lobte die von dem Hilfswerk geförderte Organisation Diobass, mit dessen Unterstützung Bäuerinnen und Bauern eigene Mittel gegen die Pockenseuche beim Vieh und gegen Hühnerkrankheiten entwickelt hätten. Die Misereor-Partnerorganisation Pasmep unterstützt Landwirte darin, ihre Milchproduktion zu steigern. Burkina Faso wolle „selbstbewusst auf seine Errungenschaften zurückgreife“, erklärte der Kardinal, „um die anstehenden Aufgaben zu meistern“. Ein burkinisches Sprichwort besagt: „Man gibt nicht, weil man hat, man gibt, weil man liebt“, erzählte Ouédraogo. „Wir sind dankbar für die Liebe, die wir erfahren.“
Begleitet wird die Eröffnung der Aktion mit vielen Veranstaltungen und Aktionen im Bistum um Spenden für die Arbeit des Hilfswerks zu sammeln. „Ich freue mich auf viele Begegnungen“, sagte Bischof Ackermann.
Am
Donnerstag, 2. März:
- Misereor-Abend
in der Gemeinde Hillesheim, 19.30
Uhr, Bürgerhaus Dohm mit René Millogo, Burkina Faso.
- Misereor-Abend
in der Gemeinde Zell, 19.30 Uhr,
Pfarrzentrum in Zell, Schlossstraße 16, 56856 Zell mit Lekoun Djeni, Burkina
Faso
- Misereor-Abend
in der Pfarreiengemeinschaft Gillenfeld, 18:30 Uhr, Pfarrkirche und Pfarrheim
St. Andreas, Gillenfeld mit Bischof
Kientega, Burkina Faso
- Bund
Deutscher Milchviehhalter (BDM), Gespräch und Diskussion mit Fatimata Valéa
Diallo, Burkina Faso, 20 Uhr, Karolingerhalle Prüm.
Am
Freitag, 3. März:
- Schulbesuche
im Megina-Gymnasium Mayen mit Lekoun
Djeni; und an der Julius-Wegeler-BBS Koblenz
mit Fatimata Valéa Diallo.
- Eröffnung
der Jugendaktion „BASTA! Die Milch ist es wert!“ von Misereor und dem Bund der
Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in der Jugendkirche eli.ja in Saarbrücken. Um 16 Uhr beginnt sie mit Workshops mit René Millogo (Pasmep, Burkina Faso). Um
18 Uhr gibt es einen Gottesdienst mit Kardinal Nakellentuba Philippe Ouédraogo,
Erzbischof von Ouagadougou, Weihbischof Robert Brahm sowie mit
Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (Saarland) und Msgr. Pirmin
Spiegel, Misereor. Zum Abschluss ab 20 Uhr spielt die Gruppe Oku & the Reggaerockers
- Begegnung
in der Pfarreiengemeinschaft Mayen von 20 bis 21.30 Uhr,
Pfarrbegegnungsstätte Herz-Jesu Mayen mit Lekoun Jeni, Burkina Faso.
Am
Samstag, 4. März:
- Schulbesuche
im Cusanus-Gymnasium Koblenz mit
Fatimata Valé Diallo und Bischof Kientega.
- Begegnung
und Fastenessen mit abschließendem Mittagsgebet, Pfarrheim Simmern (Aulergasse) von 10:30 Uhr bis 13 Uhr mit Lekoun Djeni
- Coffee
Stop in Trier ab 11 Uhr am
Hauptmarkt mit René Millogo und Kardinal Ouédraogo.
- Gottesdienst
für Hungertuchs-Wallfahrer um 14 Uhr in Liebfrauen-Basilika Trier mit Weihbischof Jörg Michael
Peters und Msgr. Pirmin Spiegel.
- Ausstellungseröffnung
mit Originalen der Misereor-Hungertücher im Museum am Dom in Trier um 17.30 Uhr. Dabei spricht der
Künstler des Hungertuchs 2017/18, Chidi Kwubiri.
Am
Sonntag, 5. März:
-
Eröffnungsfeier
mit Gottesdienst um 10 Uhr im Trierer
Dom. Sie wird auch übertragen in der ARD. Die Predigt hält Bischof Ackermann.
Im Anschluss gibt es eine Feier in St. Maximin von 11.45 Uhr bis 14.30 Uhr mit
Fastensuppe, Kaffee und Kuchen sowie der Möglichkeit mit den Gästen aus Burkina
Faso ins Gespräch zu kommen. Zudem debattieren die Ministerpräsidentinnen Malu
Dreyer (Rheinland-Pfalz) und Annegret Kramp-Karrenbauer (Saarland),
Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel, Gäste aus Burkina Faso und
weitere Gesprächspartner über Herausforderungen und eigene Handlungswege.
Am
Montag, 6. März:
- Schulbesuch
im Hochwald-Gymnasium Wadern mit
Lekoun Djeni
- Begegnung
und Gespräch, Pfarrheim Prüm um 19
Uhr mit Fatimata Valéa Diallo,
Lekoun Djeni und René Millogo
- Studientag
„Kirche in Burkina Faso – Zeugnis und gemeinsames weltkirchliches Lernen"
im Pfarrheim St. Anna, Gerolstein von
9.30 Uhr bis 13.30 Uhr mit Kardinal
Ouédraogo und Bischof Kientega.
Am
Montag, 20. März
- Schulbesuche
in der Marienschule Saarbrücken mit
René Millogo; Bertrada-Grundschule Prüm
mit Lekoun Djeni.
Weitere
Informationen unter: www.misereor.de
oder www.misereor2017.bistum-trier.de